Die Südstraße verläßt das Ghetto in Richtung Bohušovice. Hier kamen die Transporte vom Bahnhof in Bohušovice an und diese Straße entlang zogen bis 1943 auch die Menschen, die in die abgehenden Osttransporte eingereiht worden waren. Am 1. Juni 1943 wurde dann die von den Häftlingen erbaut Bahnlinie in Betrieb genommen. Im Ravelin (Bauwerk mit meist dreieckigem Grundriß zwischen zwei Bastionen im Festungsgraben), direkt an der Südstraße und dem Anfang der Bahnlinie gelegen, befanden sich die Zeremonienräume, wo Angehörige Abschied von Verstorbenen nehmen konnten. Die Särge wurden anschließend in die Senke von Bohušovice gebracht, wo die Toten beerdigt und ab September 1942 verbrannt wurden. Ein von Gendarmen bewachter Schlagbaum bildete die Grenze des Ghettos. Er öffnete sich nur für die Wagen mit den Särgen und für die ankommenden und abgehenden Transporte.
Im gegenüberliegenden Ravelin wurde ein Columbarium eingerichtet. Hier wurden die Urnen (Pappschachteln) mit der Asche aufbewahrt. Im November 1944 wurden die Urnen weggeschafft, die Asche in der Nähe der Fabrik „Richard“ in Litoměřice vergraben bzw. unweit von Theresienstadt in die Eger geschüttet.