Herbst 1944. Heda Bloch, Prager Jüdin, wird mit ihrer Familie von den Nazis in das Ghetto von Łódź und danach in verschiedene Konzentrationslager deportiert, bis sie nach Auschwitz kommt. Auf dem Todesmarsch, den die Gestapo, bedrängt von der vorrückenden Roten Armee, mit den arbeitsfähigen Häftlingen nach Deutschland antritt, gelingt ihr die Flucht nach Prag. Tage und nächtelang irrt sie in der Stadt umher und bettelt vergeblich bei Freunden und Bekannten um Unterschlupf. Als sie verzweifelt, bar jeder Hoffnung, einen Menschen zu finden, dessen Mitleid größer ist als seine Furcht, aufgeben will, erreicht sie eine Botschaft von Ruda, der für die Resistance arbeitet und sie versteckt. Die letzten Monate des Krieges lebt sie im Untergrund, schmuggelt Waffen und pflegt Partisanen.. Nach dem Krieg heiratet sie Rudolf Margolius, ihre große Liebe, der das Konzentrationslager in Dachau übverlebt hat und nach der Machtergreifung der Kommunisten unter Clement Gottwald 1948 schließlich stellvertretender Außenhandelsminister wird. Beide glauben zunächst an einem unabhängigen Weg ihres Landes in den Sozialismus, nach dem Model von Titos Jugoslawien. Aber Heda, anders als Rudolf, der leidenschaftlich seine Überzeugung vertritt, dass nur eine kommunistische Gesellschaft die besten Fähigkeiten und Eigenschaften eines Menschen entfalten könne, kommen zunehmend Zweifel. Die wachsende Zahl von Verhaftungen, Denunziationen und Selbstbezichtigungen unter führenden Parteimitgliedern, die drakonische Strafen nach sich ziehen, veranlassen sie, Rudolf zu bitten, seinen Dienst im Außenhandelsministerium zu quittiweren. Freunde warnen sie, dass seine Verhaftung unmittelbar bevorstünde. Aber Rudolf, zunehmend von der Ahnung geplagt, Komplize eines gigantischen Verbrechens zu sein, falls es ihm nicht doch noch gelinge, seine Ideale in der praktischen Politik umzusetzen, will nicht aufgeben. Anfang 1952 wird er verhaftet, Heda verliert ihre Arbeit, Freunde und Bekannte wenden sich – zum zweiten Male in ihrem Leben – von ihr ab.. Als einer von vierzehn hohen Parteifunktionären wird Rudolf in dem Schauprozeß gegen den Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Rudolf Slansky, der staatsfeindlichen Verschwörung angeklagt. Aus dem Radio erfährt Heda, dass ihr Mann gestanden habe und zu jenen elf Angeklagten – ausnahmslos Juden – zählt, die zum Tode verurteilt worden sind.. Am Abend des 2. Dezember, in der Nacht vor seiner Hinrichtung, darf sie ihn ein letztes Mal sehen. Getrennt durch ein Gitter aus Stacheldraht, nehmen die Abschied voneinander.. Erst Ende 1963 wird er rehabilitiert. Man bietet der Witwe Schadenersatz an, sie schlägt ihn aus und fordert statt dessen ein Ermittlungsverfahren gegen jene, die verantwortlich sind für den Tod ihres Mannes, unter anderen gegen den damaligen. Präsidenten des Landes, Antonín Novotny. 1968 weckt der Prager Frühling eines letztes Mal ihre Hoffnung auf Freiheit und Gerechtigkeit und die Reformierbarkeit des Systems. Auch Heda kämpft für einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz. Als die sowjetischen Panzer am 21. August 1968 in Prag einrollen, verlässt sie ihr Land.