aus dem Prominentenalbum der Jüdischen Selbstverwaltung vom 1. Januar 1944
siehe auch Prominente und > Das Theresienstadt-Konvolut
Geboren am 2. Mai 1887 in Siegen. Staatenlos, vormals Deutscher Staatsbürger. Geschieden. In Theresienstadt seit dem 17. Mai 1942. Realgymnasium. 1914 Signaloffizier der Nordsee-Vorposten-Flottille. Ausgezeichnet mit EK I und II, dem Hausorden der Hohenzollern.
Zu den Kritikern Karl Loewensteins zählt auch der 2001 verstorbene Historiker Miroslav Kárný, selbst Überlebender Theresienstadts und bis dato wohl der versierteste Kenner der Materie. In einem Artikel zur Methodologie der kritischen Interpretation von Erinnerungen (s. Quelle) beschreibt er die Erinnerungen Loewensteins ("Minsk. Im Lager der deutschen Juden", Bonn 1961) als ausgesprochene Falsifikate, verfaßt zur Verteidigung seiner Minsker und Theresienstädter Vergangenheit. Kárný spricht von phantastischen Lügen und Konstruktionen, für die es weder lebende Zeugen noch schriftliche Belege gibt. Loewenstein beschuldige die führenden jüdischen Persönlichkeiten, deren Verteidigung gegen solche Vorwürfe durch die Gaskammern oder die Kugeln der SS nicht mehr möglich ist. So bezichtigt Loewenstein etwa den 1944 von der SS ermordeten Judenältesten Eppstein, beim SS-Lagerkommandanten zwei Gendarmen angezeigt zu haben, weil diese bei ihm zugunsten einiger Häftlinge interveniert hätten, um sie vor dem Transport nach Auschwitz zu retten, die beiden namentlich genannten Gendarmen seien daraufhin von der SS verhaftet und unter schwersten Mißhandlungen in ein Konzentrationslager gebracht worden. Kárný überprüfte diese Darstellung anhand des offiziellen "Verzeichnis verhafteter Angehöriger der Gendarmerie 1939-1945" und der infrage kommenden Ostentransporte und stellte fest, daß die beiden Gendarmen zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit anderer Begründung als von Loewenstein angeführt verhaftet worden waren, zudem wurde einer der beiden nach 2 Wochen, der andere nach 6 Monaten aus der Haft entlassen.