Der niederländisch-jüdische Bildrestaurator Hartog Cohen gehörte wie sein Kollege Lion Morpurgo zu den sogenannten „Sonderfällen“. Beide waren zusammen mit ihren Familien festgenommen und in Westerbork eingewiesen worden. Die beiden wurden nun mit der Restaurierung einiger Bilder der Dresdener Gemäldegalerie beauftragt und da sie die Arbeit in Westerbork wegen der anstehenden Evakuierung nicht beenden konnten, wurden sie nach Theresienstadt deportiert. Eichmann verbot dieses komplizierte Unterfangen, meinte, die Bilder könnten gestohlen werden und sollten im Tresor des „Zentralamtes“ in Prag aufbewahrt werden, die Juden sollten zurückgeschickt werden.
Als Seyß-Inquart intervenierte, übernahm der Leiter des „Zentralamtes“ die Verantwortung und so konnten Cohen und Morpurgo in Theresienstadt bleiben. Sie sollten zwar zurückkehren, wenn sie mit den Arbeiten fertig waren, da aber der Lagerkommandant Rahm Gefallen an den Bildern der beiden gefunden hatte, ließ er sie kleine stilisierte Bildchen malen und verkaufte sie unter der Hand.