Stiassny, Josef

Josef Stiassny, jüngerer Bruder der ebenfalls in Theresienstadt inhaftierten Dr. jur. Gertruda Sekaninová-Čakrtová, wurde am 16. September 1916 geboren. Seine Kindheit verlebte er in Deutsch-Brod, erst nach des Vaters Tod übersiedelte die Mutter mit ihren vier kleinen Kindern nach Prag. Sein Bruder Petr wurde zu Beginn der Okkupation wegen Widerstandstätigkeit verhaftet und hingerichtet.

Von der Familie überlebte nur die oben erwähnte ältere Schwester, die noch nach Auschwitz und Groß Rosen deportiert wurde. Stiassny hatte eine gute Beziehung zur Familie des jungen Dichters Hanuš und seiner Frau Helena Fantlová. Hanuš Fantl wurde im Oktober 1941 wegen Widerstandstätigkeit verhaftet und in das KZ Mauthausen deportiert. Mit ihm wurde auch seine Frau verhaftet und in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Helena Fantlová wurde später aus dem KZ Ravensbrück entlassen und in Prag kam die Tochter Jana auf die Welt. Die war kaum drei Monate alt, als sie mit ihrer Mutter nach Theresienstadt deportiert wurde. In Prag und später in Theresienstadt , hat sich Josef Stiassny um Mutter und Tochter gekümmert.

Am 7. Juli 1942 wurde Josef Stiassny nach Theresienstadt deportiert. Stiassny hielt sich oft im Heim L 417 auf, sprach mit den Jungen, schrieb Leitartikel für VEDEM. Sie nannten ihn Pepek. Am 28. September 1944 wurde er nach Auschwitz deportiert. Er passierte die Selektion, beendete sein Leben jedoch kurz danach in den elektrisch geladenen Stacheldrahtzäunen. Helena Fantlová und ihre Tochter Jana endeten in den Gaskammern von Auschwitz.

Quellen

  • 919
    919. Křížková/Kotouč/Ornest (Hg.) , Ist meine Heimat der Ghettowall? Gedichte, Prosa und Zeichnungen der Kinder von Theresienstadt Dausien-Verlag, , Hanau 1995 , S. 138f.

zurück zur Übersicht