Am 23. Juli 1943 wurde das Archiv des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) aus dem durch Luftangriffe gefährdeten Berlin nach Theresienstadt verlagert. Dazu mußten die Bodenbacher Kaserne, die Sudetenkaserne, das Zeughaus und zwei weitere Häuser geräumt werden. Diese Räumung verknappte das Wohnraumangebot im Ghetto weiter bis ins Unerträgliche. Allein in der Sudetenkaserne waren vor der Räumung 4.346 Personen untergebracht. In einem einzigen Gebäude lebten also während der Ghettozeit mehr Personen als vorher an Zivilbevölkerung in den 219 Häusern von ganz Theresienstadt. Der Umzug führte zu chaotischen Szenen.
Mit dem Archiv (Abteilung IV A 6a – Konzentrationslagerpapiere) kamen 200 Beamte aus Berlin mit ihren Familien, die ebenfalls untergebracht werden mußten. Die Beschlagnahme all der Gebäude für die Unterbringung des Archivs und dessen Mitarbeiter verschärfte die Raumnot weiter. Die Tore von E I wurden verschlossen und von Gendarmen und Ghettowache bewacht. Das Archiv wurde im Frühjahr 1945 vernichtet.