Ghettowache

Die Ghettowache war zunächst an die Abteilung „Innere Verwaltung“ angeschlossen. Später wurde sie durch die Gründung des „Sicherheitswesens“ von ihr gelöst. Seit August 1943 war sie mit allen anderen dezentralisierten Polizeiformationen unmittelbar dem Judenältesten und der Leitung unterstellt. Bereits im März 1942 hatte die Ghettowache nominell 250, real 220 Mann. Als man sie im Mai 1942 zerschlug und vorübergehend in eine „Ordnerwache“ umwandelte, wurde sie auf 60 Mann verringert. Die ´Eröffnung des Ghettos´ und der Abzug der Gendarmerie aus der Stadt, machte es nötig, daß man sie am 6. Juli 1942 auf 170 Mann vergrößerte. Im Frühjahr 1943 wurde der größte Umfang mit 420 Mann samt einer zusätzlichen Reserve erreicht.

Loewenstein wollte eine halbmilitärische Körperschaft bilden, um das Lager, wie er hoffte, sobald das Regime zusammenbrechen sollte, über die schwersten Tage in die Befreiung zu führen. Noch vor seinem Fall aber mußte im Juli 1943 die Ghettowache auf 150 Mann verkleinert und in einen besseren Veteranenverein umgewandelt werden. Schließlich setzte man die Mannschaft wieder auf 200 Personen herauf. Im Herbst 1944 wurde die Ghettowache endgültig zertrümmert und durfte bis Kriegsende etwa 50 Mitglieder gehabt haben.

Die Dienstordnung der Ghetto– oder auch Gemeindewache, wie sie zwischendurch für die Mitglieder der IRK-Kommission hieß, war von Loewenstein geprägt und macht deutlich, worauf es ihm ankam.

Quellen

  • 253
    253. Hans Günther Adler , Theresienstadt 1941 - 1945, Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft Mohr - Verlag, , Tübingen, 2. Aufl. 1960 , S. 82, 99f, 138f, 481f, 490f.

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