Am 27. September 1939 wurde das in sieben Ämter gegliederte Reichssicherheitshauptamt (RSHA) als Verbindung zwischen Sicherheitsdienst (SD) und Sicherheitspolizei (SiPo) ins Leben gerufen. Mit der Gründung des RSHA kam es zu der von Himmler schon seit 1939 angestrebten Verquickung von Gliederungen der NSDAP und staatlichen Organen.
An der Spitze des RSHA, das seinerseits ein Hauptamt der Schutzstaffel SS war, stand Reinhard Heydrich. Nachdem Heydrich im Juni 1942 an den Folgen eines Attentats starb, wurde Ernst Kaltenbrunner mit dessen Leitung beauftragt. Das RSHA war die Behörde, die das von Deutschen besetzte Europa mit Mord und Terror überzog. So verübten die vom RSHA eingesetzten „Einsatzgruppen“ nach dem Überfall auf Polen und später auf die Sowjetunion planmäßig Massaker an der Elite der überfallenen Völker, an katholischen und kommunistischen Funktionären, den Sinti und Roma. Millionen Menschen fielen dieser „völkischen Flurbereinigung“ zum Opfer. Im Referat IV B des RSHA betrieb Adolf Eichmann die „Endlösung der Judenfrage“. Auch im Inneren verfügte das RSHA über umfassende Vollmachten und konnte z. B. gerichtlich nicht kontrollierbare „Schutzhaft“ für politische und rassische Gegner anordnen.
Ämter des Reichssicherheitshauptamtes:
- Amt I (Bruno Streckenbach)
Personal
- Amt II (Werner Best, Neckmann)
Organisation
Verwaltung
Recht
- Amt III (Otto Ohlendorf)
SD-Inland
Wirtschaft
Kultur
- Amt IV (Heinrich Müller)
Gestapo, aufgeteilt in 14 Abteilungen (jeweils für politische ´Feinde: Kommunisten, Liberale, Katholiken, Protestanten), Spionage, Abwehr
Referat IV D 4 (später IV B 4) unter Adolf Eichmann: Juden und Evakuierung
- Amt V - Reichs-Kriminalpolizeiamt (Nebe)
4 Hauptabteilungen
- Amt VI (Heinz Jost, Walter Schellenberg)
SD-Ausland (Nachrichtendienst der SS)
6 Abteilungen
- Amt VII (Franz Six)
´Weltanschauliche Forschung´ und Auswertung
Das Archiv des RSHA wurde zeitweilig im Ghetto Theresienstadt gelagert, gegen Kriegsende dann vernichtet.
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