Ross, Carlo Carlo Ross wurde 1928 in Hagen geboren, erlebte und überlebte das Ghetto Theresienstadt. Nach der Befreiung ging er zurück nach Hagen. Er begann für Zeitungen und Jugendzeitschriften zu schreiben, volontierte bei der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ und wechselte dann in die Sozialarbeit. Später nahm er seine Tätigkeit als Journalist und Redakteur wieder auf, gründete einen Kleinverlag. Heute lebt Carlo Ross als freier Schriftsteller in Hagen. Er veröffentlichte im dtv Junior-Verlag „.... aber Steine reden nicht“ und „Im Vorhof der Hölle“. In seinem autobiographischen Buch “Im Vorhof der Hölle“ schildert er, wie er zusammen mit seiner Familie 1942 als vierzehnjähriger über Riga nach Theresienstadt =>deportiert wird. Seine Mutter bleibt in Riga zurück und kommt ums Leben. Er kommt in ein Jugendheim in der =>Hamburger Kaserne, hilft anfangs mit in der Betreuung der psychisch Kranken, später dann bei der Säuberung der Straße, schließlich bei der Bedienung der SS-Mannschaften und Offiziere im SS-Kameradschaftsheim (dem heutigen Parkhotel). Er hält Kontakt zu einer Gruppe auf Dachböden lebender Kriegsveteranen, die nach Auschwitz =>deportiert werden, spielt Puppentheater für die Kinder eines Heimes, verliebt sich in ein dort lebendes Mädchen. Er beschreibt die Grausamkeit der SS, Angst vor den =>Transporten, das von der SS geplante und von der Selbstverwaltung umgesetzte Schmierentheater der =>Verschönerungsaktion, die =>Filmaufnahmen, den täglichen Kampf um das Essen, um ein bisschen Wärme, um die Achtung vor sich selbst. Und auch weniger Gutes berichtet Carlo Ross in seinen Erinnerungen: es kam immer wieder zu Schlägereien unter den Jugendlichen, wobei es meistens um die Essenszuteilung ging; um die verschmutzten Toiletten gab es Streit: niemand wollte dafür verantwortlich sein und die Sauberkeit wieder herstellen; gestohlen wurde, was nicht niet- und nagelfest war, um es gegen Essen oder Tabak einzutauschen. Carlo Ross erlebt die =>Befreiung und schlägt sich gemeinsam mit seiner Freundin Vera dank der Hilfe sowjetischer Soldaten nach Westdeutschland durch. Quelle: 812) |