aus dem Prominentenalbum der Jüdischen Selbstverwaltung vom 1. Januar 1944
siehe auch Prominente und > Das Theresienstadt-Konvolut
Emil Utitz wurde am 27. Mai 1883 in Prag geboren. Staatsangehörigkeit: Protektorat. Verheiratet mit Ottilie, geborene Schwarzkopf. Die Ehe blieb kinderlos. In Theresienstadt seit dem 30. Juli 1942.
1906 Dr. Phil. an der Deutschen Universität Prag.
1910 Privatdozent an der Universität Rostock.
1916 Professor an der Universität Rostock.
1925 Prof. an der Universität Halle.
1934 Prof. an der Deutschen Universität Prag.
1940 in den Ruhestand versetzt.
Bis 1940 Direktor des Philosophischen Seminars in Halle und Prag.
Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften.
Vortragsreisen im In- und Ausland.
Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen (im Konvolut erwähnt).
In Theresienstadt Leiter der Zentralbücherei.
Utitz war Fabrikantensohn, gehörte in Prag zum Kreis um Franz Kafka und Hugo Bergmann. Bereits in jungen Jahren verließ er die jüdische Religion und emigrierte 1933 nach Prag. Beeinflusst von Franz Brentano arbeitete er vor allem auf dem Gebiet der Kunstgeschichte und der Ästhetik und wandte sich später der Charakterkunde zu. Unter dem Eindruck der Judenverfolgung und mehrjähriger Haft im Konzentrationslager Theresienstadt näherte er sich wieder dem Judentum. Nach 1945 Anhänger des orthodoxen Marxismus.
In Theresienstadt war er zeitweilig stellvertretender Leiter der „Freizeitgestaltung“. In Theresienstadt befreit, am 2. November 1956 in Jena gestorben.
Jugendbücherei