Redlich, Egon

Egon Redlich wurde am 13. Oktober 1916 in Ölmütz geboren. Er studierte an der Karlsuniversität in Prag Jura. Die Okkupation der böhmischen Länder durch die Deutschen setzte seinen Studien jedoch ein Ende. Redlich war ein fanatischer Anhänger der zionistischen Idee und bereitete sich systematisch auf ein Leben nach dem Krieg in Palästina vor, wohin er zu emigrieren beabsichtigte. Er wurde bereits am 4. Dezember 1941 nach Theresienstadt deportiert, wo er Mitglied des Ältestenrates wurde und Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendfürsorge, der die Erziehung und in Wirklichkeit auch der geheime Unterricht oblag. In dieser Situation popularisierte er in den Reihen der Jugendlichen die Sache des Zionismus und versuchte, die Erziehung in diesem Geiste in das System der Kinder- und Jugendbildung zu integrieren.

Redlich gehörte zu den prominenten Persönlichkeiten des kulturellen Lebens im Ghetto Theresienstadt. Er beteiligte sich aktiv an verschiedenen Kulturveranstaltungen und schrieb selbst ein Schauspiel. Von seiner Ankunft in Theresienstadt bis zu seiner Deportation nach Auschwitz schrieb er in Tschechisch und Hebräisch ein Tagebuch, das eines der bedeutendsten Zeugnisse der Geschehnisse im Ghetto Theresienstadt darstellt über die zionistische Bewegung in den Reihen der Gefangenen und über das Leben der Jugendlichen und Kinder.

Zusammen mit seiner Frau und seinem halbjährigen Sohn wurde Redlich am 23. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Quellen

  • 807
    807. Vojtěch Blodig , Theresienstadt in der Endlösung der Judenfrage 1941 1945 Oswald-Verlag, , Prag 2003 , S. 87.

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