Den Namen erhielt diese Kaserne (Block B IV - Nr. 26 auf dem Stadtplan) von der 1939 und 1940 hier einquartierten Wehrmacht. Zu Österreichs Zeiten diente diese Kaserne, die im Südosten der Großen Festung liegt, als Verpflegungsmagazin.
Das schmutziggraue Gebäude liegt gegenüber der Magdeburger Kaserne, der Haupteingang gegen dem Kavalier 2, der alten Heeresbäckerei.
Während der Ghettozeit waren in dieser Kaserne die arbeitenden Männer untergebracht. Außerdem beherbergte die Kaserne eine der Zentralküchen. Das Trinkwasser mußte teilweise aus den im Hof stehenden Brunnen gepumpt werden. Das Wasser war unsauber und führte zu Infektionskrankheiten.
Der Vater Dagmar Lieblovás war in dieser Kaserne untergebracht.
Nach dem Krieg wurde die Kaserne von der tschechoslowakischen Armee militärisch genutzt. Nach dem Einmarsch der Warschauer Pakt-Staaten im August 1968 wurde hier eine Einheit der Sowjetarmee stationiert. Täglich mußten die Mitglieder des deutschen Friedensdienstes auf dem Weg zum Columbarium (wo sie arbeiteten) mit ihren VW-Bussen an der Kaserne entlang fahren und wurden dabei neugierig von dem Rotarmisten beäugt, der am Eingang Wache stand.
In den neunziger Jahren wurde die Kaserne von der Armee aufgegeben. Heute finden sich zwei Geschäfte in der Kaserne, der Innenhof und die anderen Räumlichkeiten verkommen allmählich. Die Bausubstanz ist sehr schlecht, die ganze Anlage in einem sehr desolaten Zustand.