Am 13. Juni 1942 wurden – als Vergeltung der Nazis für das Attentat auf Reinhard Heydrich - die letzten der insgesamt 750 Juden der böhmischen Stadt Kolín nach Theresienstadt deportiert. Darunter die damals 15jährige Hana Greenfield und ihre Familie. Hana arbeitete im Ghetto zeitweilig auf einem der Höfe als Küchenhilfe.
Bei der späteren Deportation nach Auschwitz (wahrscheinlich Dezember 1943) wird Hana von ihrer Familie getrennt. Sie kommt ins Theresienstädter Familienlager. Im Sommer 1944 werden hier Selektionen durchgeführt. Arbeitskräfte werden im Deutschen Reich rar. Hana wird (zusammen mit Dagmar Lieblová) in einen Transport von 500 jungen Tschechinnen eingereiht. Sie werden nach Hamburg transportiert, wohnen dort zunächst im Freihafen und helfen tagtäglich unter schwersten Bedingungen und mangelhafter Ernährung als Sklavenarbeiterinnen bei Aufräumarbeiten nach Bombenangriffen.
Nachdem ihre Unterkunft von einer Bombe zerstört worden war, wurden sie nach Neugraben verlegt, einem Außenlager von Neuengamme. Schließlich, Anfang 1945, wurden sie nach Bergen-Belsen verlegt. Hier wurden Hana Greenfield und ihre überlebenden Leidensgenossinnen von den Engländern befreit (15. April).
Hana ging zunächst zurück nach Kolín, später dann zog sie zu einer Tante nach London, schließlich wanderte sie nach Israel aus. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Forschungsarbeit über das Schicksal der Kinder von Bialystok (1988: London).