Die Gemeinschaft für Frieden und Aufbau war eine Widerstandsgruppe im Dritten Reich. Gegründet wurde sie von dem Justizangestellen Hans Winkler und dem jüdischen Elektrotechniker Werner Scharff in Luckenwalde. Sie organisierte 1941 den "Sparverein großer Einsatz", der zum Ziel hatte, verfolgte Juden mit Geld und Lebensmitteln zu unterstützen. Nach der Deportation Scharffs und dessen Flucht aus Theresienstadt gründeten die beiden 1944 die Gemeinschaft für Frieden und Aufbau.
Die circa dreißigköpfige Gruppe war dezentral organisiert und erstellte Flugblätter in einer Gesamtauflage von ca. 3500 Stück. In den Flugblättern wurde zum Widerstand und selbständigen Denken aufgerufen. Ziel war es, die Bevölkerung gegen den Krieg zu mobilisieren.
Die Gruppe war sozial und politisch heterogen, und setzte sich aus dem Freundes- und Bekanntenkreis der beiden zusammen. Es bestanden Kontakte zur Widerstandsgruppe des Luckenwalder Kriegsgefangenenlagers Stalag IIIa.
Im Oktober 1944 wurden Scharff, Winkler und andere Gruppenmitglieder verhaftet. Werner Scharff wurde ohne Verhandlung im KZ Sachsenhausen erschossen, die meisten anderen Mitglieder überlebten dank dem bald folgenden Kriegsende.
Auch die 39jährige Sekretärin Francia Grün, die zu dieser Widerstandsgruppe gehörte, wurde am 4. August 1943 zusammen mit Werner Scharff nach Theresienstadt deportiert, ihnen gelang zunächst die Flucht, am 20. Oktober 1944 wurden beide wieder verhaftet. Francia Grün wurde am 3. März 1945 zur Abschreckung in Theresienstadt hingerichtet.