In einer Ecke des 1. Hofes befand sich ein Raum, im dem an der Wand eine Reihe von Waschbecken angebracht waren, eine im Auftrag Jöckls 1944 eingerichtete Muster–Rasierstube, die jedoch nie von den Häftlingen benutzt wurde.
Jöckl rechnete mit einem Besuch der Kommission des Internationalen Roten Kreuzes auch in der Kleinen Festung und wollte gute Bedingungen vortäuschen.
Vor der Rasierstube können die Besucher noch heute einen Abflussschacht sehen, auf dessen Umrandung sich einige der Aufseher im frischen Beton verewigt haben: Die Namen von Polizeihauptwachtmeister Bennewitz, Polizeihauptwachtmeister Preusse, Polizeihauptwachtmeister Marx und Hauptsturmführer Jöckl sind für den Besucher noch heute deutlich zu erkennen.
Wie sehr müssen diese Naziverbrecher von der Richtigkeit ihres Handelns übergezeugt gewesen sein, daß sie ihre Namen hier am Ort ihrer Verbrechen verewigten?