Gutmann, Friedrich Louise und Friedrich Gutmann gehörten zu den sogenannten „Sonderfällen“. Friedrich Gutmann war der Sohn des Gründers der Dresdner Bank und seine Familie gehörte zum europäischen Geldadel. Die Gutmanns waren (anscheinend) nach Holland emigriert und dort nach der Besetzung durch die Deutschen festgenommen worden. Gutmann profitierte durch Kontakte zu höchsten politischen Kreisen in Italien und diese intervenierten für sie bei Himmler, der die Zusage gab, daß dem Ehepaar nichts passieren würde. Dabei stellte er die Möglichkeit einer Ausreise nach Italien in Aussicht. Die Gutmanns sollten eigentlich mit dem =>Transport XXIV/1 aus =>Westerbork nach Theresienstadt deportiert werden. Die Güter und das Vermögen der Gutmanns spielten für die SS jedoch eine so große Rolle, daß sie bereit waren, einen =>Sondertransport für die Gutmanns nach Theresienstadt zu organisieren. Es war notwendig, daß die Gutmanns freiwillig dem =>Transport zustimmten. Die Gutmanns bestiegen den (Personen-) Zug in dem Glauben, in Florenz aussteigen zu können, doch sie kamen in Bauschowitz bei Theresienstadt an. Hier wurden sie nun unter Druck gesetzt und sollten ihr Vermögen dem Reich überschreiben. Das aber lehnte Friedrich Gutmann trotz zweimaliger Vorladung zur Kommandantur ab. Schließlich wurde er in der Jüdischen Zelle des =>Gestapogefängnisses Kleine Festung eingesperrt, wo er später verstarb. Seine Frau Louise wurde wahrscheinlich nach Auschwitz deportiert. In Theresienstadt riefen die Gutmanns aufgrund ihrer eleganten Erscheinung viele Fragen und Zweifel hervor. Die Gutmanns hielten jedoch engen Kontakt zu den anderen Häftlingen. Friedrich Gutmann trug Kohlen aus, seine Gemahlin erteilte trotz des Verbots Englisch-Unterricht. Quelle: 286) |