Ullmann, Viktor

1. Januar 1898 in Těšín - 16. Oktober 1944 Auschwitz

Ullmann studierte bei Arnold Schönberg in Wien, in Prag besuchte er die Klasse von Alois Hába, der ihn auch anthroposophisch beeinflußte. Künstlerisch gehörte er zum Komponistenkreis der II. Wiener Schule. In Theresienstadt, wohin er am 8. September 1942 deportiert wurde, gehörte er zu den erfahrensten Künstlern.

Er organisierte hier das Musikgeschehen, schrieb Musikkritiken und komponierte fieberhaft. In Theresienstadt entstand eine ganze Reihe seiner Lieder und Chöre auf deutsche, hebräische und auch jiddische Texte, er komponierte hier das III. Streichquartett und drei Klaviersonaten (5.–7.). Am berühmtesten machte ihn seine allegorische Widerstandsoper Der Kaiser von Atlantis oder die Tod-Verweigerung mit dem Text von Petr Kien, die aber wegen der Bedenken, daß ihr gegen den Krieg und gegen den Nazismus gerichteter Inhalt allzu offensichtlich sei, in Theresienstadt nicht aufgeführt wurde. Viktor Ullmann wurde am 16. Oktober 1944 nach Auschwitz > deportiert, wo er in der Gaskammer umkam.

Quellen

  • 1002
    1002. Vojtěch Blodig u.a. , Kultur gegen den Tod Oswald-Verlag, , Prag 2002 , S. 25.

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