Schönwald (Krásný Les) liegt am Südhang des Erzgebirges, unweit von Petrovice, zum Bezirk ÚstÍ nad Labem (Aussig) gehörend. Hier gab es von 1941–1945 ein als ´Altersheim´ geführtes Sammellager für Juden. Zwischen dem 13. November 1942 und dem 2. März 1945 fanden Transporte aus dem Aussiger Raum zwischen Komotau (Chomutov) und Braunau (Broumov) nach Theresienstadt statt. 366 Personen wurden ins Ghetto nach Theresienstadt deportiert, von denen nur 142 Personen die Befreiung erlebten.
Schönwald schien vor der Errichtung des Sammellagers keine Juden als Bürger geführt zu haben. Im Schloß der Gemeinde waren 1940 – 1941 französische Kriegsgefangene untergebracht, sie wurden im Herbst 1941 von Juden abgelöst. Vorher war hier tatsächlich von Schwestern des Mutterordens vom Heiligen Kreuz ein Altersheim betrieben worden. Am 15. Januar 1940 wurde das Altersheim geschlossen. Etwa 103 Personen durchliefen dieses Lager, das von einem Herbert Schnitzer geleitet wurde. Die ankommenden Personen wurden nicht gleich weiter nach Theresienstadt deportiert, sondern verbrachten manchmal ein Jahr hier, wie z. B. Felix Kornfeld, der am 24. Oktober 1941 nach Schönwald kam, am 18. Februar 1944 nach Theresienstadt gebracht und von dort bald darauf nach Auschwitz deportiert wurde. Ein Insasse des Lagers, Erich Löwi, wurde nachträglich als ´Mischling´ anerkannt und entlassen. Er musste zwangsweise der Organisation Todt beitreten.
Das Schicksal der Schönwalder Juden im Ghetto ist weitgehend unbekannt. 55 Personen starben im Ghetto, andere wurden - wie Emil Altschul, Irma Altschul, Helene Donner, Hedwig Lederer und Olga Richter - ins Familienlager nach Auschwitz deportiert. Felix Kornfeld und Emil Steiner wurden im September bzw. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert.