Podolier, Marion

Marion Podolier wurde 1906 geboren. Sie hatte eine Ausbildung als Sopranistin. Sie war Ende der dreißiger Jahre von Berlin nach Prag gekommen, besaß eine geschulte Stimme, von deren Schönheit viele Zeitzeugen berichten. Rafael Schächter gewann sie in Prag für die Zusammenarbeit mit der tschechischen Kammeroper. Als für jüdische Bürger öffentliche Auftritte verboten wurden, konzertierte sie auch in Privathäusern – vor allem mit Werken von Viktor Ullmann, der ihr auch seinen Liederzyklus „Liederbuch des Hafis“ widmete. Im September 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie bald in vielen großen Aufführungen mitwirkte. So sang sie u. a. die Gräfin in die Hochzeit des Figaro und die Pamina in der Zauberflöte von Mozart, die Vendulka in Smetanas Der Kuss, die Antonia in Offenbachs Hoffmanns Erzählungen. Mit Karel Berman gab sie einen Abend mit Schubertliedern und in Viktor Ullmanns 1944 beendeter Oper Der Kaiser von Atlantis hatte sie die Partie des Mädchens übernommen.

Marion Podolier hat überlebt.

Quellen

  • 974
    974. Jaroslav Tvrzský u. a. (Red.) , Giuseppe Verdi: Messa da Requiem - in memoriam Terezín Programmheft der Gedenkveranstaltung auf dem IV. Hof der Kleinen Festung Theresienstadt am 7, , September 1997 , S. 19f.

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