(1917 – 1943)
Als Mitglied der zionistischen Jugendorganisation Gordonia arbeitete Menczer nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 für die Jugend-Alija. Im März 1939 begleitete er im Auftrag der Organisation eine Gruppe der Jugend-Alija nach Palästina. Aufgrund seines Pflichtgefühls gegenüber der in Wien gebliebenen jüdischen Jugend kehrte er wieder zurück. Auch eine weitere Gelegenheit zur Emigration nahm er nicht wahr. Im September 1939 wurde Menczer zum Leiter der Jugend-Alija in Wien ernannt. Nachdem 1940 eine Flucht nicht mehr möglich war, konzentrierte er seine Aktivitäten auf die Ausbildung an der Wiener Jugend-Alija-Schule, die regelmäßig von 400 Schülern besucht wurde. Unter seiner Leitung vereinigten sich die verschiedenen zionistischen Jugendorganisationen zu einem Verband, dem Menczer als Direktor vorstand. Er unterhielt auch Kontakte zu zionistischen Jugendorganisationen in Polen (Bedzin und Sosnowiec), die er Ende 1940 besuchen konnte.
Nachdem die Einrichtungen der Jugend-Alija in Österreich verboten worden waren, wurde Menczer in ein Zwangsarbeiterlager in der Nähe von Linz deportiert. Am 14. September 1942 wurde er nach Wien zurückgebracht und am 24. September nach Theresienstadt überführt. Dort wurde er Jugendführer und im November Mitglied des Hechaluz.
Im August 1943 schloß Menczer sich einer Gruppe an, die für die 1.200 aus Bialystok nach Theresienstadt gebrachte Kinder sorgte. Am 5. Oktober desselben Jahres wurde Menczer gemeinsam mit den Kindern nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.