Lauscherová–Kohnová, Irma

Irma Lauscherová wurde 1910 in Prag geboren. Sie studierte Germanistik an der Karls-Universität und widmete sich dann der Pädagogik, unterrichtete lange Zeit an der fünfklassigen Jüdischen Schule in Prag. Zusammen mit ihrem Mann Jiří Lauscher wurde sie nach Theresienstadt deportiert, erlebte hier die Befreiung.

Irma wird von vielen als die Seele des heimlichen Unterrichts der Kinder im Ghetto beschrieben. Sie unterrichtete die Kinder heimlich, obwohl es bei Todesstrafe verboten war. Papier, Stifte und andere für den Unterricht notwendigen Sachen verschaffte sie sich auf abenteuerlichen Wegen, oftmals tauschte sie das lebenswichtige Brot gegen Farben. Bereits in Prag kannte sie Fredy Hirsch, arbeitete auch im Ghetto mit ihm zusammen. Die wenigen überlebenden Kinder konnten nach der Befreiung in die Klassen eingeschult werden, für die sie altersentsprechend waren. Dagmar Lieblová erzählt mit viel Liebe von ihr und ihrem Engagement. Auf dem Jüdischen Friedhof, direkt neben dem Krematorium, steht heute ein Ahornbaum. Diesen Baum hat Irma Lauscherová mit ihren Kindern im Hof einer Kaserne gepflanzt, um den Kindern zu zeigen, daß das Leben weitergeht. Nach der Befreiung wurde er umgepflanzt.

Quellen

  • 671
    671. Recherche Jürgen Winkel
  • 684
    684. Rudolf Iltis (Rd.) , Theresienstadt Europa-Verlag, , Wien 1968 , S. 96ff, 339.

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