Lagus, Dr. Karl

Karl Lagus wurde 1903 in Prag geboren. Er studierte Jura und war bis 1939 als Advokat in Prag tätig. Bei dem Versuch, die Grenze illegal zu überschreiten, wurde er im Herbst 1939 von der Gestapo verhaftet. Im Herbst 1941 wurde er mit dem ersten Transport , dem sogenannten Aufbaukommando, nach Theresienstadt verschickt, 1944 weiter nach Auschwitz, wo er die Selektion überstand und mit einem Transport nach Großrosen kam. Hier wurde er befreit.

Er kehrte zurück nach Prag und übernahm hier in Folge wichtige Funktionen. Im Jahre 1957 erkrankte er schwer an den Folgen der Nazihaft. Seit 1959 war er dann als Mitarbeiter bei den Staatlichen Jüdischen Museen in Prag tätig.

Von 1966 an unterstützte Karl Lagus zusammen mit Dr. Grisa von der Gedenkstätte Theresienstadt und Marie Jarošová von der Gedenkstätte Lidice Mitglieder der Evangelischen Industriejugend (EIJ) und der Aktion Sühnezeichen Friedensdienst (ASF) bei der Vorbereitung eines Einsatzes in Theresienstadt und Lidice. Er war es auch, der Kontakte zum Verband der tschechischen Widerstandskämpfer herstellte, ohne dessen Zusage und Förderung der Friedensdienstarbeit nicht möglich gewesen wäre.

Quellen

  • 504
    504. Recherche Jürgen Winkel
  • 530
    530. Recherche Jürgen Winkel

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