Chava Kiesler verbrachte eine glückliche Kindheit in Prag. Diese endete mit dem Einmarsch der Deutschen im März 1939. Die vierzehnjährige Chava durfte nicht mehr die Mittelschule besuchen. Sie fand zunächst Arbeit als Kindergärtnerinnen-Gehilfin. Im Juli 1942 wurden ihre Mutter und Schwester nach Theresienstadt deportiert, im November kam sie selbst an die Reihe. Im Ghetto verliebte sie sich in den zwei Jahre älteren Jindra. Durch ihn konnte sie in der Zentralwäscherei arbeiten. Als im Mai 1944 Jindras Eltern in einen Transport eingereiht wurden, meldete er sich freiwillig. Sie hörte nie wieder etwas von ihm.
Im Oktober 1944 wurde die ganze Familie Chavas nach Birkenau verschickt. Die Mutter sagte bei der Selektion zu Mengele, daß sie stark genug sei, um zu arbeiten. Chavas Schwester sagte, daß sie 16 Jahre alt sei und so kamen sie alle durch die Selektion. Chavas Mutter starb in Bergen-Belsen kurz vor der Befreiung. Nach der Befreiung heiratete Chava den Bruder ihrer Lagerfreundin. Sie bekam einen Sohn und ging im Jahre 1948 nach Israel.