Die Jugendorganisation Jad tomechet wurde im Spätsommer 1942 aus einer Initiative von führenden Mitgliedern des Hechaluz gegründet. Sie und die Mitglieder der Jugendfürsorge waren übereingekommen, daß gegen das furchtbare Elend der alten Menschen im Ghetto etwas unternommen werden müsse, auch wenn dies schier unmöglich schien.
Zu Tausenden waren alte Menschen 1942 ins Ghetto gekommen, vorwiegend aus Deutschland und Österreich. Viele erwarteten hier in Terezín ein > Altersheim, ein Zimmer auf der Sonnenseite mit Blick zum See. Viele wiesen bei ihrer Ankunft ein Schreiben mit dem Namen eines Hotels oder einer Pension vor und behaupteten, daß dort ein Platz für sie reserviert sei. Sie hatten mit den Nazis vorher sogenannte Heimeinkaufsverträge abgeschlossen, ihr gesamtes Vermögen, das Hab und Gut gegeben, im Glauben, in einen Badeort zu gelangen, in das Bad Theresienstadt.
Nun kamen diese zum Teil sehr wohlhabenden Menschen in die übervölkerte Festungsstadt und wurden in vollkommen überfüllten Kasernen, auf Dachböden oder in feuchten, kalten Kasematten untergebracht, umgeben von Schmutz und Staub und Lärm. Sie lagerten auf Matratzen oder gar auf dem kalten Fußboden. Viele konnten nicht einmal die Aborte oder die Waschgelegenheiten benutzen, weil diese von ihrem Schlafplatz so weit entfernt waren und sie alleine dort nicht hinkamen. Es gab kein frisches Wasser und die Ernährung war unzureichend. So verloren die alten Menschen sehr bald die Zuversicht und Lebenskraft. Viele starben an Mangelerkrankungen, die Selbstmordrate stieg.
Die Mitglieder von Hechaluz meinten, daß hier eine wichtige Aufgabe für die Jugendlichen läge. So wurde diese Organisation gegründet, die „Jad tomeched“ (die helfende Hand) genannt wurde.
Zahlreiche Jugendliche traten dieser Organisation bei und arbeiteten aktiv mit bei der Pflege der Alten. Sie brachten ihnen das karge Essen aus der Küche, begleiteten sie auf den Weg zu den Aborten, wuschen die Bettlägerigen, reinigten die ärmlichen Schlafstellen oder halfen beim Packen, wenn sie auf ´Transport gehen mussten.
