aus dem Prominentenalbum der Jüdischen Selbstverwaltung vom 1. Januar 1944
siehe auch Prominente und Das Theresienstadt-Konvolut
- Moritz Henschel wurde am 17. Februar 1879 in Breslau geboren. Er war deutscher Staatsangehöriger, verheiratet mit Hildegard Henschel, geb. Alexander (geb. 1897). Der Ehe entstammen 2 Kinder. In Theresienstadt seit dem 17. Juni 1943.
- Besuch des Humanistischen Gymnasiums, Referendar- und Assessorexamen.
- 1910–1938 Rechtsanwalt am Kammergericht Berlin.
- 1922–1935 Notar.
- 1930–1933 Mitglied des Vorstandes der Anwaltskammer Berlin.
- Tätigkeit im Vorstand der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland. Seit 1940 Vorsitzender der JKV Berlin, (der) späteren Bezirksstelle Berlin der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland.
- 1914–1915 Kriegsteilnehmer, zuletzt Offiziersstellvertreter.
- Kriegsauszeichnungen: EK II, Ehrenkreuz der Frontkämpfer. In Theresienstadt Mitglied des Ältestenrates, Leiter der Abteilung Freizeitgestaltung.
- In Theresienstadt befreit.
Prominenter Anwalt und Notar, zahlreiche Fachpublikationen, wurde von Berlin nach Theresienstadt deportiert, Leiter des Theresienstädter Postamts, schrieb in Theresienstadt das satirische Spiel „Die Robinson-Insel“. Emigrierte zusammen mit seiner Frau nach Palästina, starb 1947 in Jerusalem.
1944 wurde Henschel als Nachfolger von Otto Zucker Leiter der „Freizeitgestaltung“ im Ghetto Theresienstadt.
„In den Januartagen fragte mich Herr Moritz Henschel, was ich denn eigentlich ´beruflich´ hier mache....Sieben Monate Putzkolonne seien reichlich genug, fand er...Wenn ich doch Schauspiel studiert hätte... dann sollte ich mich an Herrn Philipp Manes wenden, das sei die richtige Stelle....