Dr. Friedmann war ein in der jüdischen Welt weit bekannter zionistischer Funktionär und der letzte Präsident der Jüdischen Kultusgemeinde in Wien. Nach Theresienstadt deportiert, wurde er hier zum Leiter der „Bank der jüdischen Selbstverwaltung" bestellt. Die Nazis wollten damit der Bank den Schein der Seriosität geben. Friedmann mußte während des Besuchs der Kommission des Internationalen Roten Kreuzes den biederen Bankmenschen spielen, hielt vor der Kommission Vortrag, bot Zigarren an, wurde von Haindl als Chauffeur in einem Mercedes Kompressor durchs Ghetto gefahren, mußte vor den Kameras Kurt Gerrons in dem Propagandafilm agieren. Friedmann wurde im Oktober 1944 mit einem der letzten Transporte aus Theresienstadt nach Auschwitz deportiert.