Bauer, Marianne

Marianne Bauer wurde 1929 geboren und wohnte nach der Scheidung ihrer Eltern mit ihrer Mutter bei der Großmutter in Most (Brüx). Nach der Besetzung des Sudetenlandes durch die deutsche Wehrmacht flüchtete die Familie nach Prag. Von Prag aus wurden sie dann im Februar 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Marianne kam ins Mädchenheim L 410, wurde Zögling von Hanka Fischl und arbeitete eine zeitlang zusammen mit anderen Mädchen im Gemüsegarten. „Ich lebte ohne Zeitgefühl. Wie wenn die Welt da draußen nicht existierte“, sagte sie später. Ihre geliebte Großmutter Marta Engländer wurde im Oktober 1942 in einem Altentransport in den Osten und in den Tod geschickt. Marianne und ihre Mutter kamen im Dezember 1943 ins Birkenauer Familienlager. Hier starb die Mutter an Dysenterie. Marianne rettete ihr Leben, als sie sich in einer Selektion für 16–40 jährige um ein Jahr älter machte. Zusammen mit anderen jüdischen Mädchen und Frauen kam sie zur Zwangsarbeit nach Hamburg und gegen Ende des Krieges nach Bergen-Belsen. Sie überlebte, wurde von den Engländern befreit. Marianne Bauer wanderte später nach Israel aus, heißt heute Mirjam Cohen und veröffentlichte im September 1997 in Israel ihre Erinnerungen.

Quellen

  • 952
    952. Newsletter Nr. 44 , Januar 1998 Beth Theresienstadt Givat Chaim, , S. 7

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