Auf der linken Seite des Platzes, auf dem die Häftlinge oft stundenlang Appell stehen mussten, befinden sich in einem niedrigen Gebäude fünf große Massenzellen, die von 500 – 600 Häftlingen belegt waren. In der Zelle 45 konzentrierte man Häftlinge mit der Kennzeichnung XYZ, die zur Liquidation vorgesehen waren. Auf drei Seiten der Zellen standen dreistöckige Pritschen, die über eine kleine Holzleiter zu erreichen waren, in der Mitte stand ein Tisch mit Bänken, die höchstens 60 Häftlingen Platz boten. Drei Klosetthäuschen und ein zwei – drei Meter breites Waschbecken an der zum Hof gerichteten Mauer waren für die Hygiene dieser großen Menschenmenge gedacht. Oft gab es kein Wasser, die Toiletten funktionierten nicht. Viele Häftlinge schliefen auf der bloßen Erde, oftmals in den dort liegenden Fäkalien. In der überfüllten Zelle mit Teerpappendach und einem verglasten Lichtschacht war es im Sommer unerträglich heiß. Der kleine Kanonenofen an der Rückwand konnte nur selten angeheizt werden und die große und schlecht isolierte Zelle nicht erwärmen und so war es im Winter bitterkalt. An den Wänden setzte Reif an und Wasser rann herab.
In den letzten beiden Massenzellen auf der linken Seite sind heute wechselnde Ausstellungen zu sehen, die sich thematisch mit dem Thema Faschismus und Shoa auseinandersetzen.