Neben der ehemaligen SS-Kaserne liegt der II. Hof, der sogenannte Werkstatthof, der 1941 eingerichtet wurde und von dem Aufseher J. Sternkopf geleitet wurde. Hier wurden in der Tischlerei Pritschen, Särge und Möbel für die Büros und Schreibstuben und für die privaten Belange der Aufseher hergestellt. Es gab eine Schlosserei, eine Anstreicherwerkstatt und eine Schmiede, in der Häftlinge alle ihnen aufgetragenen Arbeiten verrichten mussten. Aufseher Sternkopf verhielt sich korrekt und hilfsbereit gegenüber den Häftlingen und bewahrte sie nicht selten vor dem Zugriff seiner brutalen Kollegen.
In der Gefängnisdruckerei wurden Postkarten und Formulare für die Gefängnisverwaltung hergestellt. Die Mitglieder des Versorgungskommandos hatten als einzige die Möglichkeit, bei ihren Einkäufen und Botengängen Kontakt zu den Einwohnern der umliegenden Dörfer aufzunehmen, von denen einige bereit waren, Nachrichten weiter zu befördern.
Hinter dem Werkstatthof befand sich die Wäscherei, in der von Männern die gesamte Wäsche des Lagers gewaschen wurde. Im Werkstatthof befinden sich heute die Werkstätten von Mitarbeitern der Gedenkstätte, eine Schlosserei, eine Zimmerei, eine Tischlerei, eine Anstreicherwerkstatt, eine Werkstatt für Restaurationsarbeiten, das Büro des technischen Leiters, die Kantine und sanitäre Anlagen für die Mitarbeiter der Gedenkstätte. Er ist für die Besucher nicht zugänglich.