Kurt Kapper lebte vor dem Krieg in Prag und arbeitete als Zahnarzt.
Er wurde am 14. Dezember 1941 nach Theresienstadt und am 15. Dezember 1943 nach Auschwitz =>deportiert, wo
er kurz vor der Befreiung des Lagers starb. Von seinem Schaffen
ist nur wenig erhalten geblieben.
Was kommt denn noch? (1943)
Und wir begreifen unsere Schritte kaum,
Wenn wir durch
diese langen Gänge gehen,
Wir können diese
Welt noch nicht verstehen
Und hängen tastend zwischen
Zeit und Raum.
Wir sehen Steine nur und keinen Baum,
Denn während
wir in diese Höhe spähn,
Scheint unser Denken völlig
still zu stehen,
Als lebten wir in einem wachen Traum.
Was kommt
denn noch? Ist es noch nicht genug?
Wer hat uns denn in diesen
Kreis verbannt?
Wir haben solches Suchen nicht gekannt.
Und zagen
scheu vor jedem Atemzug.
Das ist doch Traum! Das ist doch
Selbstbetrug!
Und unbegreiflich quält sich der Verstand.
Quelle: 367)