1889 – 1944
Kurt Kapper lebte vor dem Krieg in Prag und arbeitete als Zahnarzt. Er wurde am 14. Dezember 1941 nach Theresienstadt und am 15. Dezember 1943 nach Auschwitz deportiert, wo er kurz vor der Befreiung des Lagers starb. Von seinem Schaffen ist nur wenig erhalten geblieben.
Was kommt denn noch? (1943)
Und wir begreifen unsere Schritte kaum,
Wenn wir durch diese langen Gänge gehen,
Wir können diese Welt noch nicht verstehen
Und hängen tastend zwischen Zeit und Raum.
Wir sehen Steine nur und keinen Baum,
Denn während wir in diese Höhe spähn,
Scheint unser Denken völlig still zu stehen,
Als lebten wir in einem wachen Traum.
Was kommt denn noch? Ist es noch nicht genug?
Wer hat uns denn in diesen Kreis verbannt?
Wir haben solches Suchen nicht gekannt.
Und zagen scheu vor jedem Atemzug.
Das ist doch Traum! Das ist doch Selbstbetrug!
Und unbegreiflich quält sich der Verstand.