Busse, Paula
aus dem Prominentenalbum der Jüdischen
Selbstverwaltung vom 1. Januar 1944
siehe auch => Prominente und =>Das
Theresienstadt-Konvolut
Paula Busse, geborene Jacobsen,
wurde am 5. November 1876 in Hamburg geboren. Sie war
deutscher Staatsangehörigkeit.
Sie war verwitwet, hatte 2 Kinder, die Mischlinge 1.
Grades waren. Seit dem 11. Januar 1944 war sie in Theresienstadt. Sie erhielt als Auszeichnungen das Ehrenkreuz
für Kriegshinterbliebene und das Kleine Silberne
Ehrenzeichen der Reichskulturkammer. Ihr Gatte, Dr. Karl
Busse, war Arier, Literaturhistoriker und Vorsitzender
des Kartells deutscher lyrischer Autoren. Er ging 1916
als Landsturmmann ins Feld, wurde mit dem EK II ausgezeichnet
und starb 1918 nach seiner Heimkehr an einer im Felde
zugezogenen Lungen- und Rippenfellentzündung. Er
war der Verfasser zahlreicher Werke, u.a. „Geschichte
der Weltliteratur“, 1912, Velhagen und Klasing,
Bielefeld. „Deutsche Literaturgeschichte“,
1896/97 , Schneider, Berlin. „Annette von Droste-Hülshoff,
1900, Velhagen und Klasing, Bielefeld. “Neue Deutsche
Anthologie“, 1897/98, Grote, Berlin . „Gedichte“,
1892, Baumert und Ronge, Grossenhain. Winkelglück/Novellen 1915/16,
Quelle und Meyer, Leipzig. Dieses Buch wurde im 1. Weltkrieg
in Millionen Exemplaren im deutschen Heer abgesetzt.
Die in diesem Band erschienene Novelle „Trittchen“,
neuerschienen 1939 bei Salza, Heilbronn, wurde ebenfalls
in Millionen Exemplaren im 2. Weltkrieg in der deutschen
Wehrmacht verbreitet.
Die Tochter Ute Marie, geb. 1904, ist mit Gerhard Dauelsberg,
Arier, Importeur von Rohtabak in Bremen, welcher ebenfalls
im 2. Weltkrieg war, verheiratet.
Die Tochter Christine war mit einem Dr. Kurt Geyer,
Lungenfacharzt in Dresden und Arier, verheiratet. Quelle: 49)
Paula Busse wurde in Theresienstadt
=>befreit. Quelle: 85)