Das Wiesersche Haus in Theresienstadt in der Dlouha 21 (gegenüber dem Parkhotel) wurde für Kaspar Wieser (1784 – 1888), einem im Zuge des Festungsbaus reich gewordenen Materiallieferanten, gebaut. Das großbürgerliche Gebäude wurde schon vor 1800 der Militärverwaltung überlassen und diente dann als Offizierspavillon I. Das Palais war zunächst eine Vierflügelanlage. Auf den Plänen des frühen 19. Jahrhunderts ist dieses Anwesen, das an der ehemaligen Hauptstraße in einer Flucht mit den Zivilgebäuden liegt, noch als Bürgerhaus bezeichnet und mit einem Garten versehen.
Erhalten ist eine stattliche, reich gegliederte Dreiflügelanlage von 17 Achsen, der fünfachsige Mittelrisalit (Risalit: in ganzer Höhe des Bauwerks vorspringender Gebäudeteil zur Aufgliederung der Fassade) enthält im Obergeschoss einen prächtigen Festsaal mit qualitätsvoller Stuckdekoration, einer der schönsten Innenräume in Theresienstadt. Es ist nicht bekannt, wer den Bau entworfen hat.
Während der Ghettozeit war hier die tschechische Gendarmerie untergebracht, nach dem Krieg wurde es wiederum als Offizierskasino genutzt.