Weiss, Otto

Otto Weiss lebte mit seiner Frau und seiner Tochter Helga in Prag. Er war Bankangestellter, seine Frau Schneiderin. 1941 wurde er zusammen mit seiner Familie ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Hier im Ghetto Theresienstadt hat er Gedichte geschrieben und einen Text verfasst, den er von seiner damals zwölfjährigen Tochter Helga illustrieren ließ und seiner Frau 1943 zum Geburtstag schenkte.

Otto Weiss beschreibt in dieser Erzählung mit bitterer Ironie die Vorgänge in Theresienstadt aus der Perspektive Gottes. Er stellt fest, daß einer seiner treuesten Diener nur noch mit schwacher und brüchiger Stimme betet. Als Aaron Gottesmann geht er nach Theresienstadt. Dort erfährt er, unter welchen Bedingungen sein Volk sein Dasein fristet. Er sieht die Notdürftigkeit und Enge der Unterkünfte, er leidet unter Läusen und der Prozedur des Entlausens, er erfährt die Ungewissheit und Angst, einem Transport nach Osten in die Vernichtungslager zugeordnet zu werden, er sieht die Menschen hungern und sterben.

Otto Weiss´ eindrucksvolle Satire ist mit den Illustrationen der Tochter Helga ein Dokument dafür, wie sich Ghettobewohner durch Kunst auch ein Stück Menschsein zurückerobern.

Otto Weiss wurde mit seiner Familie nach Auschwitz deportiert. Während seine Frau und die Tochter Helga überlebten, wurde er ermordet.

Quellen

  • 1031
    1031. vergl. Otto Weiß , Und Gott sah, daß es schlecht war - Erzählung aus Theresienstadt Wallstein Verlag, , Göttingen 2002
  • 1032
    1032. Recherche Jürgen Winkel

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