Taussig, Josef

1914 – 1945

Josef Taussigs Bruder František wurde von den deutschen Faschisten wegen Widerstandstätigkeit hingerichtet. Er selbst wurde am 5. Dezember 1942 nach Theresienstadt deportiert. Zuvor hatte er in Prag die Zeitschrift „ Hej rup“ (Hau ruck) redigiert. Er beteiligte sich an der Kinderbeilage der Zeitschrift „Lidové noviny“ (Volkszeitung) und schrieb unter einem Pseudonym das populäre Kinderbuch Borek, postrach Pokřikova ( Borek, der Schrecken von Pokřykov). Im Ghetto war er als Arbeiter tätig, schrieb aber ständig, hielt Vorträge und wurde mit seiner Erzählkunst und seinem Humor bekannt. Am erfolgreichsten waren seine Epigramme, die unter den Gefangenen zirkulierten. Bevor er nach Auschwitz deportiert wurde (28. Oktober 1944), verbarg er seine Manuskripte, die seine Freunde dann nach der Befreiung fanden. Einzigartigen Erkenntniswert haben zum Beispiel Taussigs Kommentare zu den Theresienstädter Kabaretten, sie sind von der linken Anschauung des Autors beeinflußt. Josef Taussig kam am 10. März 1945 im KZ Flossenbürg ums Leben.

Quellen

  • 866
    866. Vojtěch Blodig u.a. , Kultur gegen den Tod Oswald-Verlag, , Prag 2002 , S. 178.

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