Am 8. Mai 1945 tauchten die ersten russischen Einheiten auf dem Weg nach Prag, wo noch gekämpft wurde, in Theresienstadt auf. Sie wurden jubelnd begrüßt, zogen jedoch anscheinend erst weiter. Erst am 13. Mai erhielt das Ghetto intensive medizinische Hilfe der Sowjets. Die Sowjets entlausten über 20.000 Personen, richteten 6 Spitäler ein, in denen über 4.000 Patienten aufgenommen wurden. Der sowjetische Kommandant verfügte, daß den Ghettoinsassen die gleichen Lebensmittelrationen wie seinen Soldaten gegeben wurden. Unter Leitung zweier Oberstleutnants waren 52 sowjetische Ärzte, 75 Schwestern und 214 Helfer tätig. Im Ghetto erreichte die Fleckfieber-Epidemie am 15. Mai ihren Höhepunkt, am 25. Mai war ein Wiederanstieg zu verzeichnen. Das „Ghettohospital“ wies 2.700 weitere Patienten auf, außerdem ambulante Kranke. Neben den Fleckfieberpatienten gab es 3.000 weitere Kranke mit Tuberkulose und Ruhr.