Raffaelsohn, Paul

Jüdischer Kapo, der als Gehilfe des SS-Scharführers Stuschka im Arbeitskommando Zossen in der Zeit vom 2. März 1944 bis zum 10. Februar 1945 Mißhandlungen an Gefangenen vorgenommen haben soll.

Raffaelsohn war mit dem Transport am 27. Juli 1942 aus Düsseldorf nach Theresienstadt deportiert worden. Schon im Ghetto zeigte er ungute Verhaltensweisen. Er versuchte Vorteile für sich herauszuschinden, kollaborierte mit der SS, quälte andere Häftlinge. Paul Raffaelsohn arbeitete nach dem Kriege in einem Amt für Hilfe für die Opfer des Nationalsozialismus. Später wurde er verhaftet und im Lager Nr. 6 CIC Neuengamme inhaftiert. Nach Antrag wurde er an die tschechoslowakischen Behörden ausgeliefert. Im Jahre 1947 wurde er vor dem Außerordentlichen Volksgericht in Prag 2 wegen Verbrechen laut Paragraph 3/1 und 7/3 des Restributionsgesetzes angeklagt, verurteilt und hingerichtet. Es ist paradox, daß ein ehemaliger Häftling des Lagers Wulkow hingerichtet wird, während der verantwortliche SS-Kommandant des Lagers (in Österreich) zu wenigen Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

Quellen

  • 672
    672. Miroslav Franc , Arbeitskommando Wulkow, in: Theresienstädter Studien und Dokumente 1998 Academia-Verlag, , Prag , S. 246.
  • 673
    673. Hans Günther Adler , Theresienstadt 1941 - 1945, Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft Mohr - Verlag, , Tübingen, 2. Aufl. 1960 , S. 793.

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