Pestek, Victor

Victor Pestek war seiner Abstammung nach ein rumänischer „Volksdeutscher“. Er war als SS-Rottenführer beim Wachpersonal in Auschwitz-Birkenau eingesetzt. Hier hatte er sich in das jüdische Mädchen Renée Neumanová verliebt, die im Theresienstädter Familienlager untergebracht war. Er wollte sie vor der im Juni drohenden Vernichtung retten. Renée wollte aber ihre Mutter nicht verlassen. Pestek suchte deswegen für die beiden Frauen ein sicheres Versteck, wo sie das Kriegsende abwarten konnten. Er traf auf Ladislav Lederer, Häftling im Familienlager. Beiden gelang die Flucht am 5. April 1944. Sie kamen in Prag, dann in Pilsen bei Freunden unter. Lederer informierte die Häftlinge im Ghetto Theresienstadt von dem Geschehen in Auschwitz und schaffte einen detaillierten Bericht über einen Freund in Konstanz an das Internationale Rote Kreuz in Genf.

Als Pestek und Lederer mit gefälschten Papieren und den Uniformen hoher SS-Offiziere die beiden Frauen aus dem Familienlager befreien wollten, wurde Pestek erkannt und kam ums Leben. Lederer konnte erneut fliehen.

Quellen

  • 1117
    1117. Rudolf Iltis (Rd.) , Theresienstadt Europa-Verlag, , Wien 1968 , S. 205ff.

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