Albert Neubauer wurde, wie sein Aufseherkollege Rojko, im Jahre 1910 in der Steiermark geboren. Kurz nach Ausbruch des Krieges meldete er sich zur Schutzpolizei. Am 22. Juni 1940 ließ er sich als Mitglied der SA eintragen, eine Voraussetzung, um auf der Polizeischule in Innsbruck aufgenommen zu werden. Wie auch Rojko trat er nach der Beendigung einer nur wenige Monate dauernden Ausbildung am 12. Juni 1940 seinen Dienst im Prager Gefängnis Pankratz an. Einen Monat später wurde er in das inzwischen eröffnete Gestapogefängnis Kleine Festung Theresienstadt versetzt. Im Polizeigefängnis Kleine Festung prügelte er sich vom einfachen Aufseher zum Hofkommandanten hoch. Zeitweilig war er Leiter der SS-Kantine, dann Kommandant des I. Hofes. Er hinterließ eine Spur von Blut und Schmerz, misshandelte und tötete Häftlinge alleine oder im Zusammenwirken mit anderen. Nach der Flucht kehrte er bereits im Mai 1945 auf die Landwirtschaft seines Vaters im obersteirischen St. Peter/Freienstein zurück. Dort wurde er knapp 3 Monate später verhaftet und an die CSR ausgeliefert. In Litoměřice wurde er wegen Mord, Totschlag und Misshandlungen vor das Volksgericht gestellt, am 28. September 1948 zum Tode verurteilt und wenig später hingerichtet.