Eine Kasematte (von span. casa, "Haus", und matar, "töten", daher die alte Bezeichnung Mordkeller) ist ein vor Artilleriebeschuss geschütztes Gewölbe im Festungsbau. In früheren Zeiten hieß dieses Element des Festungsbaus auch Mordgrube.
Große und Kleine Festung Theresienstadt sind durchzogen von einem System unterirdischer Gänge, die oftmals den Charakter eines kleinen Stollens haben, dann wieder als hallenartige Magazinräume erscheinen, oftmals mehrstöckig.
Etwa 30 Km dieser Gänge sind bekannt. Ein großer Teil dieser Anlagen ist – vor allem in den äußeren Befestigungsringen – zerstört. Wasser und vor allem die Wurzeln der Bäume haben hier ihr Zerstörungswerk getan, so daß ganze Schanzen eingestürzt sind.
In der Kleinen Festung sind etwa 800 Meter dieser unterirdischen Wehrgänge für Besucher freigegeben und begehbar. Der Eingang befindet sich neben der Leichenkammer. Der Gang führt unter den Schanzen hindurch, passiert mehrere Gräben, in die man durch Schießscharten schauen kann. Überall zweigen weitere Wehrgänge ab, überall sieht man die ins Vorfeld der Festung führenden Minenstollen. Der Ausgang befindet sich in der Nähe des Hinrichtungsplatzes.
1969 haben Mitglieder der Freiwilligen Friedensdienste bei der Entschuttung dieses Wehrganges mitgearbeitet und Tausende von Karren Schutt aus den Gängen entfernt. Während der Flut 2002 standen die Kasematten unter Wasser. Überall in der Stadt kam es zu Einbrüchen und großen Löchern, die sich plötzlich auftaten.