Kamarad

„Kamarad“ nannten die 12–14 jährigen Jungen des Zimmers A im Kinderheim ihre Zeitschrift Q 306 (nach anderen Quellen Q 609), die in den Jahren 1943 und 1944 in mindestens 22 Exemplaren herausgegeben wurde.

Die treibende Kraft dieser Zeitung, ihr Redakteur und Illustrator, war Ivan Polák aus Náchod. Polák beschrieb in einer Serie, wie der „Kamarad“ gemacht wurde. Besonders schwierig war die Beschaffung des notwendigen Materials, des Papiers vor allem. Problematisch das Schreiben der Beiträge in den überfüllten Zimmern, auf der Pritsche sitzend. Ivan Polák zeichnete eine Comic-Serie über Rennfahrer und schrieb einen Fortsetzungsroman „Mit der Rakete um die Welt“. Es gab eine Rubrik über Fußball und viele andere Beiträge.

Von den 28 Jungen, die im „Kamarad“ schrieben oder über die geschrieben wurde, überlebten den Krieg nur vier: die Brüder Steiner, die unter „Mengeles Zwillingen“ waren, Misa Kraus, später in den USA lebend und Harry Osers, der später nach Venezuela auswanderte. Die beiden letzteren überlebten ironischerweise, weil sie schon im Dezember 1943 nach Birkenau transportiert wurden und nicht erst im Herbst 1944 mit allen anderen.

Ein im November 1997 von Yad Vashem herausgegebenes Buch beschreibt die Geschichte der Zeitung. Die Nummer 22 des „Kamarad“ liegt im Original im Archiv von Yad Vashem.

siehe auch: Vedem Rim Rim Rim

Quellen

  • 969
    969. Newsletter Nr. 44 , Januar 1998 Beth Theresienstadt Givat Chaim, , S. 8

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