Feuerwehr

Das Lager übernahm die Geräte der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Theresienstadt am 2. Mai 1942, darunter einen motorisierten Spritzenwagen mit Anhänger, einen Lastwagen mit Anhänger und Motorspritze sowie einen Personenüberfallwagen mit Anhänger. Im Sommer 1942 bezogen die 50 Feuerwehrmänner mit ihrem Kommandanten das Haus L 502, das ans Gerätehaus angrenzte.

Im Herbst 1944 verschickte man die gesamte Mannschaft nach Auschwitz in den Tod, hielt bloß den Kommandanten zurück, der eine neue Mannschaft ausbilden sollte. Im ersten Jahr wurden rund 200 Brände, bis zur Befreiung etwa 800, gelöscht. Es mußten auch einige gefährliche Brände gemeistert werden aber kein Großfeuer. Eine „Feuerschutzordnung“ bestimmte, daß keine offenen Flammen, z. B. Kerzen und Kocher, verwendet werden dürften. Niemand hielt sich jedoch daran, daß alle Öfen eine Stunde vor dem Schlafengehen gelöscht werden mussten. In jedem Wohnraum mussten zwei volle Eimer Wasser stehen, auf Gängen und Böden genügend Sand.

Die Feuerwehr war das Lieblingskind des Lagerinspekteurs Karl Bergl von der SS. Die Feuerwehr wurde auch der Kommission des Internationalen Roten Kreuzes (IRK) am 23. Juni 1944 vorgestellt.

Quellen

  • 162
    162. Hans Günther Adler , Theresienstadt 1941 - 1945, Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft Mohr - Verlag, , Tübingen, 2. Aufl. 1960 , S. 491f.

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