Neben dem inneren Festungsgraben unterhalb des Gartens befand sich die Totenkammer (Nr. 18, rechts) des Gestapogefängnisses. Hierher wurden die Leichen der tagsüber gestorbenen oder ermordeten Häftlinge gebracht. Eine Gruppe jüdischer Häftlinge musste die Leichen entkleiden und ihnen unter der Aufsicht des Aufsehers Rojko die Goldkronen ziehen. Bis Ende Oktober 1942 wurden die Begräbnisse von der Bestattungsfirma Bubak durchgeführt, von Herbst 1942 bis zum Frühjahr 1945 wurden die Leichen dann nachts in das Krematoriumgebracht, das für die Toten des Ghettos in der Nähe von Bauschowitz erbaut worden war. Die in Pappkartons gefüllte Asche wurde zeitweilig in der oben beschriebenen Schleusenkammer aufbewahrt bis sie auf Anordnung Jöckls in den Bachlauf der Festungsgräben geschüttet werden musste.
Die oben beschriebenen unerträglichen Lebensbedingungen, die Grausamkeit der Aufseher und die Hinrichtungen verursachten den Tod von Hunderten von Menschen. Nicht einer der geschätzten 2.600 Todesfällekann deswegen als natürlich angesehen werden.