Eisinger, Valtr (Walter)
1913 – 1945
Valtr Eisinger war ursprünglich
Mittelschullehrer. Er wurde am 28. Januar 1942 nach Theresienstadt
deportiert und dort Leiter eines der Heime in L 417.
Auf seine Veranlassung wurde dort eine „Selbstverwaltung“ eingeführt
und die Zeitschrift „Vedem“ herausgegeben.
Diese enthält über 40 Beiträge von Eisinger.
Es sind Leitartikel mit kulturellen, politischen und
pädagogischen Themen, deren Gedanken bis heute Gültigkeit
haben, aber auch Übersetzungen aus der Weltpoesie,
vor allem der russischen. Um Eisingers pädagogisches
Wirken in Theresienstadt hatte sich sein naher Freund
Bruno Zwicker (1907–1944), ein ehemaliger Repräsentant
der Brünner soziologischen Schule, verdient gemacht,
der im Ghetto den geheimen Unterricht für die Jugend
regelte. Valtr Eisinger wurde am 28. September 1944 nach
Auschwitz verschleppt und von dort in ein Arbeitskommando
nach Buchenwald. Nach den Erinnerungen von Mitgefangenen
wurde er auf dem Todesmarsch im Januar 1945 von der SS
erschossen. Quelle: 212) siehe
auch =>Petr Ginz