Wallenstein, Konrad

Konrad Wallenstein (geb. 1879) hatte als Professor an der Deutschen Akademie für Musik und darstellende Kunst in Prag jahrzehntelang Generationen von Gesangsstudenten in seiner Opernklasse ausgebildet. Sein Bruder, der Opernregisseur Lothar Wallenstein, konnte aus Wien fliehen, nachdem die Nazis ihn 1938 aus seiner Stellung an der Staatsoper verjagt hatten. Konrad Wallenstein verlor seine Professur 1939, nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Prag. Wie viele andere Musiker blieb er in seiner Heimatstadt und organisierte in seiner geräumigen Wohnung Hauskonzerte, obwohl solche Veranstaltungen der in jeder Hinsicht diskriminierten jüdischen Minderheit unter dem neuen Regime streng verboten waren. Mitte Mai 1943 wurden er und seine Frau nach Theresienstadt gebracht. An den Aktivitäten der „Freizeitgestaltung“ hat er sich nicht mehr beteiligt. Er wurde mit seiner Frau im letzten der Herbsttransporte (28. Oktober 1944) nach Auschwitz gebracht und dort ermordet. (Jürgen sucht noch die Quelle - 14. 6. 06)

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