Jan Merell wurde 1904 geboren. Er war nach Beendigung seiner theologischen Studien als katholischer Priester tätig, setzte seine Studien später in Rom, Paris, Cambridge und Leuven fort. Bis zur Sperre der tschechischen Hochschule durch die Nazis war er Dozent an der theologischen Fakultät der Karls-Universität in Prag. Da er auch nach der Schließung der Universitäten noch Vorlesungen hielt, wurde er 1943 verhaftet und in dem Gestapogefängnis Kleine Festung in Theresienstadt gefangengehalten. Später wurde er in das KZ Dachau verlegt. Nach der Befreiung wurde er Dekan der römisch-katholischen theologischen Kyrill- und Methodius-Fakultät in Prag-Litoměřice. Er ist Autor vieler theologischer Werke und war Fachberater der tschechoslowakischen Konzilsväter beim II. Vatikanischen Konzil.