Kuzmin, Major M.A.

Major M. A. Kuzmin wurde von der Roten Armee im Mai 1945 als Militärkommandant in Theresienstadt eingesetzt. Die Kommandantur befand sich in den Räumen des Rathauses am Marktplatz. Zu den größten Aufgaben des Kommandanten gehörte die Bekämpfung der Flecktyphusepidemie. Die Rote Armee leistete dabei entscheidende Hilfe. Major Kuzmin wird von den befreiten Häftlingen und den tschechischen Behörden als sehr kooperativer Partner beschrieben, der alles in seiner Macht stehende tat, um den Häftlingen zu helfen.

Erst am 13. Mai erhielt das Ghetto intensive medizinische Hilfe der Sowjets. Die Sowjets entlausten über 20.000 Personen, richteten 6 Spitäler ein, in denen über 4.000 Patienten aufgenommen wurden. Der sowjetische Kommandant verfügte, daß den Ghettoinsassen die gleichen Lebensmittelrationen wie seinen Soldaten gegeben wurden. Unter Leitung zweier Oberstleutnants waren 52 sowjetische Ärzte, 75 Schwestern und 214 Helfer tätig. Im Ghetto erreichte die Epidemie am 15. Mai ihren Höhepunkt, am 25. Mai war ein Wiederanstieg zu verzeichnen. Das „Ghettohospital“ hatte 2.700 weitere Patienten, außerdem ambulante Kranke. Neben den Fleckfieberpatienten gab es 3.000 weitere Kranke mit Tuberkulose und Ruhr.

[Bild von Major Kuzmin aus der Broschüre Pamatnik Terezín, nase vojsko, 1991]

Quellen

  • 475
    475. Hans Günther Adler , Theresienstadt 1941 - 1945, Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft Mohr - Verlag, , Tübingen, 2. Aufl. 1960 , S. 731.

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