Hinsel, Christine

Christine Hinsel, geb. Markus, war mit dem 1880 in Leer/Ostfriesland geborenen Clemens Hinsel verheiratet, der Leiter des Bankgeschäftes E. Callmann in der Roten Gasse 13/14 in Lüneburg war. Später übernahm er die Bank und führte sie mit seinen Partnern weiter.

Hinsel selbst war Katholik, der Partner Joseph Jude, der Partner Wallbaum Lutheraner. Christine Markus war die Tochter einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Er heiratete sie im März 1910. Christine trat zum katholischen Glauben über. 1935 verließ Clemens Hinsel die Bank, weil die Boykottmaßnahmen die Kunden vertrieben. Er arbeitete als Versicherungsvertreter, wurde aus allen Handelsgesellschaften und auch aus dem Offiziersbund ausgeschlossen. Er weigerte sich, sich von seiner jüdischen Frau Christine scheiden zu lassen. 1941 starb Herr Hinsel. Seine Frau Christine wurde im Januar 1944 verhaftet und über Hamburg nach Theresienstadt deportiert. Bis Sommer 1944 durften die Töchter noch Lebensmittelpakete schicken. Einmal im Monat erhielten sie eine Karte als Lebenszeichen. Dann wurde jeder Kontakt unterbunden.

Christine Hinsel überlebte das Ghetto und lebte bis zu ihrem Tode 1951 bei ihren Töchtern in Lüneburg. Sie bekam 1.500 DM an Entschädigung.

Quellen

  • 320
    320. Jüdische Familien in Lüneburg , Geschichtswerkstatt Lüneburg

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