In der am zentralen Platz gelegenen Geniekaserne (L 311 - Nr. 9 auf dem Stadtplan) war während der Ghettozeit ein Altersheim sowie ein Hilfskrankenhaus untergebracht. Herzerkrankungen und Tuberkulose wurden hier von den jüdischen Ärzten behandelt. Auf dem Dachboden gab es eine Betstube, wo sich Gläubige zum Gottesdienst versammelten. Kulturveranstaltungen und Vorträge fanden hier statt.
Nach dem Krieg wurde das Gebäude als Haus der Sozialen Fürsorge genutzt, in den sechziger und siebziger Jahren als Altersheim. 1967 bis 1969 arbeiteten Freiwillige der Aktion Sühnezeichen und der Evangelischen Industriejugend in dem Altersheim, betreuten alte Menschen, von denen viele im KZ bzw. Zwangsarbeiterlager gewesen waren. Sie arbeiteten eng mit den Ärzten zusammen, versuchten mit Medikamenten und medizinischen Geräten zu helfen. So wurden 1968 in einem R 4 (die Rücksitze waren ausgebaut) zwei Zentrifugen nach Terezín gebracht, die dort dringend benötigt wurden.
Heute befindet sich in diesem Gebäude ein Behindertenheim (gehört einem Prager Institut).