Karl Hermann Frank wurde 1898 in Karlsbad geboren, war also Sudetendeutscher. Er absolvierte eine Buchhandelslehre, organisierte sich zunächst in völkischen, später in nationalsozialistischen Gruppen und widmete sich dem Nationalitätenkampf in der Tschechoslowakei nach 1918.
1933 wurde er Konrad Henleins Propagandachef. Nach dem großen Wahlerfolg der Sudetendeutschen Partei 1935 wurde er Abgeordneter im Prager Parlament, 1937 Henleins Stellvertreter. In der Herbstkrise 1938 führte er die zum Münchener Abkommen führenden Gespräche mit Lord Runciman für die deutsche Volksgruppe. Nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in das Sudetenland wurde er stellvertretender Gauleiter. Am 19. März 1939 war er Staatssekretär beim Reichsprotektor für Böhmen und Mähren. Nach Ablösung Konstantin Freiherr von Neuraths durch Wilhelm Frick am 20. August 1943 war er Staatsminister des Reichsprotektorats im Range eines Reichsministers, SS-Obergruppenführer und Mitglied des Volksgerichtshofes.
Frank nahm während der ganzen Zeit der Okkupation Böhmens und Mährens eine Schlüsselposition in der Verwaltung ein. Er war eine leitende Figur der Sudetendeutschen Partei gewesen, deren Mitglieder nach der Besetzung des Sudetenlandes der NSDAP beigetreten sind.
Nach dem Attentat auf Heydrich forcierte er eine harte Politik gegenüber den Tschechen. In seiner Hand konzentrierte sich die Macht im Protektorat.
Bei Kriegsende wollte Frank die Macht an eine nichtkommunistische tschechoslowakische Regierung übergeben. Dies wurde ihm jedoch von Hitler verboten. Dönitz gestattete ihm die Aufnahme von Gesprächen bei einem Besuch in Plön Anfang Mai 1945. Dies wurde jedoch durch den Beginn des Prager Aufstandes am 5. Mai 1945 verhindert. Zu den Amerikanern geflüchtet, wurde er an die CSR ausgeliefert, vor Gericht gestellt und am 27. Mai 1946 im Prager Pankratz hingerichtet.